Die Junta des Prometheus

Der neue Generalinspekteur und Befehlshaber des Territorialen Führungskommandos der Bundeswehr Carsten Breuer koordiniert die Aufgaben der Bundeswehr im Inneren. Er verkündete: „Wir stellen uns hier im Kommando vor allem auf hybride Bedrohungen ein. Das ist der Zustand zwischen nicht mehr ganz Frieden, aber auch noch nicht richtig Krieg.“
Mit solchen Situationen kennt sich der ehemalige "Corona-General" des Maßnahmenstaats aus. Seine nächste Bewährungsprobe dürfte die Situation nach einer Bundestagswahl sein, bei der eine Mehrheit AfD wählt und die Altparteien nichts von ihrer Macht abgeben wollen.
 
Das dürfte nach dem Muster des griechischen Militärputschs von 1967 ablaufen. Während König Konstantin II. und die "Große Junta" noch zögerten, putschte in der Nacht zum 21. April 1967 die "Kleine Junta".  Brigadegeneral Pattakos besetzte mit Panzern alle strategisch wichtigen Punkte in Athen. Generalstabschef Spandidakis gab das Planungsdokument des Putschs heraus, den sog. Prometheus-Plan.
 
Kurt Marti zitiert eine griechische Exilzeitschrift jener Jahre, die den biederen Schweizern die griechische Situation dadurch nahebringen will, indem sie eine Militärdiktatur in der Schweiz annimmt: "Militärputsch in Seldwyla". Unter dem Vorwand einer äußeren Bedrohung ergreifen Schweizer Generale die Macht. Schon in der ersten Nacht werden eine Reihe Journalisten, Künstler und Schriftsteller verhaftet. Die meisten sind über 50 Jahre alt, eben jene, die das CIA und seine Wurmfortsätze kennen: Jean Ziegler, Max Frisch usw. Friedrich Dürrenmatt hatte Glück, weil er sich zur Uraufführung seines  Dramas "Diktatoren" im Ausland aufgehalten hatte. Linke Zeitungen werden sofort verboten, später auch die NZZ. Die Verhafteten werden in Konzentrationslager an abgelegenen Orten verfrachtet. In Folter-Gefängnissen werden schriftliche Geständnisse abgepresst, aber der Wirtschaft geht es gut. Ausländer können weiterhin ihre Geheimkonten benutzen und im Winter zum Skifahren kommen. Doch der Widerstand wächst:
 
Diese Bäume begnügen sich nicht mit weniger Himmel
Diese Steine fügen sich nicht unter fremdem Schritt
Diese Gesichter begnügen sich nicht mit weniger Sonne
Diese Herzen fügen sich nur dem Recht
Jannis Ritsos

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