Kurt Marti zitiert eine griechische Exilzeitschrift jener Jahre, die den biederen Schweizern die griechische Situation dadurch nahebringen will, indem sie eine Militärdiktatur in der Schweiz annimmt: "Militärputsch in Seldwyla". Unter dem Vorwand einer äußeren Bedrohung ergreifen Schweizer Generale die Macht. Schon in der ersten Nacht werden eine Reihe Journalisten, Künstler und Schriftsteller verhaftet. Die meisten sind über 50 Jahre alt, eben jene, die das CIA und seine Wurmfortsätze kennen: Jean Ziegler, Max Frisch usw. Friedrich Dürrenmatt hatte Glück, weil er sich zur Uraufführung seines Dramas "Diktatoren" im Ausland aufgehalten hatte. Linke Zeitungen werden sofort verboten, später auch die NZZ. Die Verhafteten werden in Konzentrationslager an abgelegenen Orten verfrachtet. In Folter-Gefängnissen werden schriftliche Geständnisse abgepresst, aber der Wirtschaft geht es gut. Ausländer können weiterhin ihre Geheimkonten benutzen und im Winter zum Skifahren kommen. Doch der Widerstand wächst:
Diese Bäume begnügen sich nicht mit weniger Himmel
Diese Steine fügen sich nicht unter fremdem Schritt
Diese Gesichter begnügen sich nicht mit weniger Sonne
Diese Herzen fügen sich nur dem Recht
Jannis Ritsos